Über OXYMORONS und TROJANISCHE PFERDE

„Weniger ist mehr“ ist laut Wikipedia „auf den ersten Blick eine paradoxe und unsinnige Aussage, denn ein Weniger kann nicht ein Mehr sein. Die Widersprüchlichkeit ist allerdings ein bewusst gesetzter Sinnfehler. In der Rhetorik wird eine solche Konstruktion als Oxymoron bezeichnet.“

Mit diesem Oxymoron will man vielmehr aussagen, dass ein Weniger BESSER ist als ein Mehr. Es geht also nicht um Quantität, sondern um Qualität:

  1. Weniger von etwas Gutem kann in speziellen Situationen besser sein, wie z.B. weniger Texte in einer Power-Point-Präsentation.
  2. Genauso ist aber auch ein Weniger von etwas Schlechtem besser, z.B. ist der Konsum von weniger Zigaretten für die Gesundheit besser als der von vielen.

Ich denke, dass der zweite Punkt für jeden vollkommen einleuchtend und nachvollziehbar ist. An dieser Stelle besteht also kaum Aufklärungs- oder Recherche-Bedarf, weshalb ich mich in meinem Blog mehrheitlich auf den ersten Punkt konzentrieren möchte.

Denn das vermeintlich „Gute“ wird uns von allen Seiten angeboten und angepriesen und ist ein ständiger Begleiter in unserem Leben. Genau darauf basiert ja schließlich unsere Konsumgesellschaft. In der jetzigen Form ist sie meiner Ansicht nach nicht mehr, als der permanente und sich dauernd wiederholende Versuch von Unternehmen, Bedürfnisse bei den Menschen zu identifizieren und zur Not auch zu erschaffen, um diese dann mit eigenen Produkten und Leistungen gegen Bezahlung von Geld oder Aufmerksamkeit, bzw. Daten zu befriedigen.

Das „Gute“ ist also allgegenwärtig und wird zu einer multi-dimensionalen Versuchung, der wir immer weniger entgegen zu setzen zu haben, da die „Produkt-Architekten“ auf Unternehmensseite sich immer tiefer in unsere Psyche „hacken“. Die Spirale dreht sich immer schneller und wir im „Westen“ – die vermeintlichen Profiteure der Globalisierung – werden immer mehr in die Rolle von Konsum-Sklaven gedrängt.

Wir haben es also mit einer Invasionsarmee von trojanischen Pferden zu tun, die uns ungefragt auf den Hof, den Teller oder den Screen gestellt werden.  In diesem Blog möchte ich so viele dieser trojanischen Pferde wie möglich enttarnen und dann ausführlich beschreiben, wie schön es ist, wenn man sie verbrennt.

Mehr dazu im nächsten Eintrag.

Daniel K, München

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